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"Die Landesvertreterversammlung ist schlicht die Plattform, auf der wir gemeinsam die Erfolge und Aufgaben der Kammer diskutieren und Justierungen für das kommende und die darüber hinaus greifenden Jahre vornehmen", stellte Präsident Markus Müller eingangs fest. Mit Verweis auf die unguten Verhältnisse in der Türkei - als Solidaritätsbekundung hatte er kurz zuvor seinen Kollegen in Istanbul einen Besuch abgestattet - betonte er, wie wichtig die Unabhängigkeit des Berufsstands ist.
Unabdingbar sei, sich mit fachlicher Kompetenz in aktuelle Debatten einzubringen. "Dies gilt für die hohen Klimaschutzziele, die sich unser Land zu Recht setzt, es gilt für den weiteren Weg der Digitalisierung und es trifft in allerhöchstem Maße auf die Frage der ausreichenden und menschengerechten Bereitstellung von Wohnraum zu." Bei Letzterem käme es auf mutiges politisches Handeln an. Dass die Landesregierung in dieser Legislaturperiode ein Ministerium für Wohnungsbau führe, bezeichnete Müller als "bemerkenswerte Willensbekundung".
Von eben diesem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau überbrachte Katrin Schütz (CDU) Grußworte. "Wir werden gemeinsam daran arbeiten, ausreichenden bezahlbaren Wohnraum insbesondere in den Ballungsräumen bereitzustellen", versicherte die Staatssekretärin. Ein erster Schritt sei mit der Gründung der Wohnraum-Allianz, unter Vorsitz von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), im Juli 2016 getan.
Das Bündnis werde Leitlinien erarbeiten und auch Vorgaben der Landesbauordnung überprüfen mit dem Ziel Erleichterungen für den Wohnungsbau zu schaffen. Schütz appellierte an die Architekten, noch mehr in Ideen für das kostengünstige Bauen zu investieren; man setze auf sie. Positiv könne man auch die Steigerung des Förderrahmens von 205 auf 250 Millionen Euro verbuchen, meinte die Staatssekretärin.
Eine Einschätzung, der sich Beatrice Soltys nicht so recht anschließen mochte. Der Betrag sei zu gering, "da sind wir etwas ungeduldig." Die Vizepräsidentin gehört einer der insgesamt vier Arbeitsgruppen (Finanzierung, Bauordnungsrecht, Bauplanungsrecht und Mietrecht) der Wohnraum-Allianz an. In zwei weiteren ist die AKBW ebenfalls vertreten, so dass sie an Schlüsselstellen Einfluss nehmen kann. Über ihre Strategiegruppen "Wohnen|Arbeiten" sowie "Stadt|Land" habe die Kammer gute Positionspapiere zur Wohnraum-Thematik erstellt, die auch in verschiedene Gremien der Landesregierung mit eingeflossen seien, berichtete die Fellbacher Bau-Bürgermeisterin. Gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer habe man darüber hinaus weitere Stellungnahmen erarbeitet und eingebracht.
Die vielfache Verankerung Architekten-relevanter Themen im Koalitionsvertrag kann die Kammer ebenfalls in ihrer Erfolgsbilanz verbuchen. (Zur Erinnerung: die AKBW hatte im Vorfeld der Landtagswahlen 2016 Wahlprüfsteine erstellt, auch die Ergebnisse aus den Diskussionen bei der Landesvertreterversammlung 2015 waren darin eingeflossen). Darüber hinaus hatte Markus Müller sogar Gelegenheit an einer vorbereitenden Arbeitsgruppensitzung zu den Koalitionsverhandlungen teilzunehmen.
Von ARCHIKON, dem 1. Landeskongress für Architektur und Stadtentwicklung am 6. April, berichtete der Präsident mit großer Begeisterung: "Das mutige Projekt hat eine hervorragende Resonanz in Politik und Medien ausgelöst." Denn das Konzept, ein neues Großformat zu schaffen, sei aufgegangen. So hatten sich rund 1.100 Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft bei dem innovativen Branchentreff eingefunden. Als Referenten habe man beste Leute aus dem Thema Wohnungsbau gewonnen.
Noch aus der vorigen Legislaturperiode - vom damaligen Minister für Verkehr und Infrastruktur Winfried Hermann - stammt die Idee für eine Publikation mit gesammelten guten Beispielen aus dem Bereich Wohnen. Zielgruppe sind die Entscheider in den Kommunen, in der Bauwirtschaft und in der Politik. Was zunächst als einfache Broschüre gedacht war, soll nun drei Mal im Jahr als "Arbeitshefte Wohnen" (Arbeitstitel) erscheinen. Entsprechend erhöhen sich Aufwand und Kosten für die Erstellung. Nach teils kritischen Nachfragen stimmten die Landesvertreter der Beschlussvorlage mit großer Mehrheit zu.
Weitere Berichte von der Landesvertreterversammlung: LVV 2016.