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Architektur und Kunst für Kinder: das Projekt "Raum-Expeditionen" der Kunstschule Labyrinth in den Städten Bietigheim-Bissingen, Kornwestheim und Ludwigsburg
Projektbeschreibung:
Architektur und Raum: Wie nehmen Kinder die gebaute Umwelt wahr? Welche Perspektive nehmen sie ein und wie setzen sie diese räumlichen Erfahrungen in eigene künstlerische Objekte um?
Von klein auf nimmt der Mensch Architektur wahr. „Daheim“, „in der Schule“, „im Kindergarten“ „auf dem Spielplatz“ – bereits die Kleinsten verbinden über die Sprache bestimmte Orte mit Architektur und ihren Funktionen. Dieser selbstverständliche Umgang mit Architektur und dessen Nutzung führen aber nicht unmittelbar zu einer Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit der gebauten Umwelt. Das Projekt „Raum-Expeditionen. Architektur und Kunst für Kinder“ setzt an diesem Punkt an. Es ermöglicht Kindergarten- und Grundschulkindern die Umwelt in ihren Strukturen wahrzunehmen, sich selbst in Beziehung zu setzen und dies auf kindgerechte und künstlerische Weise. Dabei wird an die Erfahrungen und Lebenswelt der Kinder angeknüpft und eine bewusste Wahrnehmung für die sie umgebende gebaute Umgebung geschult.
Das Projekt richtet sich an Kinder im Alter zwischen 4-6 Jahren und 1. bis 4. Klassen. Die Kinder arbeiten in Kleingruppen mit maximal 12 Teilnehmern oder im größeren Verbund, begleitet durch Lehrkräfte oder Erzieher. So ist gewährleistet, dass individuell auf jedes einzelne Kind und seine Bedürfnisse eigegangen werden kann. Gestaltet werden die Kurse durch Künstlerinnen und Künstler der Kunstschule Labyrinth. Diese greifen das Thema künstlerisch auf, damit die Kinder frei von Leistungserwartungen in einem schöpferischen Prozess einen kreativen Zugang zum Thema entwickeln können. Unterstützt wird dies durch den Verbund mit weiteren Kompetenzträgern, wie der Architektenkammer Baden-Württemberg und der Kammergruppe Ludwigsburg.
Sieben Grundschulen und vier Kindertagesstätten in Bietigheim-Bissingen, Kornwestheim und Ludwigsburg sind im Februar 2016 in das Projekt „Raum-Expeditionen“ gestartet und haben sich kreativ mit dem Thema Architektur auseinandergesetzt. Bei dem Erkunden der Umgebung, dem Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien, der Gestaltung von Räumen und dem dreidimensionalen Bauen entstanden neben Zeichnungen, Skizzen und Fotografien, eigene fantasievolle räumliche Welten in Form von Modellen und Objekten. Die Ergebnisse des Kooperationsprojektes „Raum-Expeditionen“ werden bei gemeinsamen Ausstellungen im Ausstellungsraum des Kunstzentrums Karlskaserne präsentiert.
Das Projekt „Raum-Expeditionen“ wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Wüstenrot Stiftung, der Architektenkammer Baden-Württemberg und weiterer Firmen und Stiftungen.
Zeitlicher Umfang:
Laufzeit des Projektes ist von Februar 2016 bis Februar 2017.
In der Altersgruppen der 4-5 Jährigen umfassen die wöchentlichen Einheiten 60 Minuten und finden über 18-20 Wochen pro Halbjahr statt. Im Grundschulbereich sind die Kurse auf wöchentlich 90 Minuten angelegt und sind für ein Schulhalbjahr, ebenfalls 18-20 Kurswochen, konzipiert.
Aufgabenstellung:
Die beteiligten Dozentinnen und Dozenten der Kunstschule Labyrinth haben individuelle Module entwickelt, welche sich an die verschiedenen Altersgruppen von 4-11 Jahren richten. Sie setzen die Themen von Materialien, dreidimensionales Bauen, Gestaltung von Raum, Stadtplanung und Partizipation an Bildungsarchitekturen künstlerisch um und erproben damit eine altersspezifische prozessuale Auseinandersetzung mit Architektur.
Einstieg/Transfer:
Aktuell verbringen Kinder durch die sich verändernde Bildungslandschaft immer mehr Zeit in öffentlichen Räumen und dies vom Kleinkindalter bis zum Abschluss der Schulausbildung. Der wissenschaftliche Architekturdiskurs um Bildungsarchitekturen wie Schulgebäude oder Kindertagesstätten ist daher sehr lebendig, doch wo partizipieren die Kinder selbst daran? Wie werden Sie befähigt, die sie umgebende Umwelt wahrzunehmen, zu deuten und zu beeinflussen? Nur in der bewussten Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit Architektur, entsteht Bewusstsein für die alltägliche Relevanz gebauter Umwelt. Das Projekt „Raum-Expeditionen“ setzt an diesem Punkt an. Ziel ist es bei den Kindergarten- und Grundschulkindern von Anfang an ganz elementar Aufmerksamkeit und Neugierde für den sie umgebenden Raum zu wecken, denn dies ist Voraussetzung für eine sprachliche und künstlerische Auseinandersetzung mit Architektur. Dabei wird Architektur nicht beschränkt auf die Auseinandersetzung mit Räumen und Gebäuden betrachtet, zentral sind auch städtebauliche Aspekte und die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Kommunen. Die von der Kunstschule Labyrinth entwickelten „Raum-Expeditionen“ haben das Ziel, die Kinder zu einem aktiven Teil des Diskurses über Architektur und speziell Bildungsarchitekturen zu machen.
Das Projekt „Raum-Expeditionen“ ermöglicht, durch die Unterstützung zahlreicher Förderer, die Kooperation mit neuen Kindergärten und Grundschulen. Es ist als niederschwelliges, kostenfreies Angebot konzipiert, welches unabhängig von sozialer Herkunft alle Kinder erreichen soll und so Bildungsbenachteiligung entgegenwirkt. Architektur als „akademisch“ konnotierte Thematik soll Kinder erreichen, welche ansonsten weniger Möglichkeiten haben, einen Zugang dazu zu finden.
Fotos: Larissa Hoese
Eine ausführliche Projektdokumentation, u.a. mit Informationen zu Material und Werkzeug, finden Sie hier.
www.kunstschule-labyrinth.de