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Im Kampf um den Erhalt der Multihalle Mannheim ist ein großer Schritt getan: Am 24. Oktober 2016 gründete die Architektenkammer gemeinsam mit der Stadt Mannheim sowie weiteren Mitgliedern den Verein 'Multihalle Mannheim e.V.' Dieser wird mit einer ambitionierten Spendenkampagne um private Geldgeber und Sponsoren im In- und Ausland werben. Als Startkapital stellt die Kammer 10.000 Euro zur Verfügung.
Vereinswebsitewww.mannheim-multihalle.deFacebook-Auftritt
Spendenkonto Sparkasse Rhein Neckar Nord Multihalle Mannheim e.V. BIC MANSDE66XXX IBAN DE47 6705 0505 0039 7026 14
Als Gründungsmitglied des Vereins Multihalle Mannheim e. V. freuen wir als Architektenkammer uns riesig über den Beschluss des Mannheimer Gemeinderats! Ein architektonisches und statisches Meisterwerk darf weiterleben.
Seit März 2017 läuft die intensive Öffentlichkeitsarbeit, schon am Ende des Jahres muss ein Finanzierungskonzept stehen, denn zu diesem Zeitpunkt wird der Gemeinderat erneut entscheiden – nachdem er im vergangenen Juni für den Abriss der Multihalle votiert hatte. Es habe sich aber seinerzeit um einen kalkulierten Beschluss gehandelt, gibt der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz freimütig zu. Man habe auf den Protest der Fachwelt spekuliert, denn aus städtischen Haushaltsmitteln ließen sich die Sanierungskosten nicht erbringen. Und die Rechnung ging auf.
AKBW-Vizepräsident Stephan Weber hob im Rahmen der Gründungsstunde noch einmal hervor, welch "faszinierendes Gebäude, weit weg von den massiven Bauwerken der Nachkriegszeit", die Halle sei. Von Frei Otto – unterstützt durch Carlfried Mutschler – entworfen, genießt die weltgrößte Holzgitterschalenkonstruktion insbesondere im Ausland ein hohes Ansehen. Der Heidelberger Architekt weiß: "Der Prophet gilt ja oft im eigenen Lande nichts." Doch hat sich natürlich auch hierzulande mit der (posthumen) Verleihung des Pritzker-Preises an Frei Otto im vergangenen Jahr das Interesse an dem Meister des leichten, flexiblen Bauens enorm verstärkt.
Als temporärer Bau war die Multihalle im Herzogenriedpark ursprünglich für die Bundesgartenschau 1975 entstanden und sollte dort nur drei oder vier Jahre stehen. Bis 1999 wurden wiederholt befristete Baugenehmigungen erteilt und regelmäßige statische Kontrollen durchgeführt. 1998 erfasste das Regierungspräsidium Karlsruhe den Bau als "Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung". Nachdem es ab 1999 zu ersten Verformungen im Holzgittertragwerk kam, erfolgten Sicherungsmaßnahmen, ein Gutachten wurde beauftragt und schließlich ein Sanierungskonzept durch das Darmstädter Ingenieurbüro Fast + Epp erarbeitet. Die darin geschätzten Kosten belaufen sich auf ca. 11,6 Millionen Euro.
Um diesen Betrag "plus X" geht es nun in der erwähnten Spendenkampagne, erste Gespräche mit potentiellen Geldgebern laufen bereits. Mindestens ebenso wichtig ist den Beteiligten aber auch ein tragfähiges Nutzerkonzept, denn bislang konnten in der unbeheizbaren Halle nur Bauern-, Floh- und Mittelaltermärkte stattfinden. Um zukunftsfähige Lösungsansätze erarbeiten zu lassen, veranstaltet die Architektenkammer Baden-Württemberg gemeinsam mit der Stadt Mannheim am 31. März und 1. April einen Workshop mit renommierten Planern und Fachleuten. Weber erklärte: "Wir wollen sehen, was die Multihalle für die Stadt und den Stadtteil bewirken kann und suchen nach einem Mehrwert für die gesamte Region."
Nach der Unterzeichnung (v.l.) Wolfgang Raufelder † MdL; Bernhard Wondra, BDA; Lothar Quast, Baubürgermeister; Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister; Helen Heberer, Stadträtin; Dr. Wolfgang Naumer, BDB; Steffen Ratzel, Stadtrat; Benjamin Laber, Leiter Rechnungsamt, Stadt Mannheim; Stephan Weber, Vizepräsident der AKBW; Prof. Dr. Georg Vrachliotis, SAAI; Karin M. Storch, Vorsitzendeder Kammergruppe Mannheim
Ein Factsheet zum Download fasst relevante Hintergrundinformationen zur Multihalle zusammen.
Stadt, Architektenkammer und Verein stellen Maßnahmen für den Erhalt der Multihalle vor: Pressemitteilung der Stadt Mannheim vom 15. März 2017
Bei einem Nutzungsworkshop am 31. März und 1. April entwickelten Städteplaner, Architekten, Kreative und Künstler auf Initiative der Architektenkammer Baden-Württemberg und der Stadt Mannheim Ideen für die Zukunft der Multihalle. Und schickten einen Appell an die Landesregierung.
In seiner Sitzung am 15. Juni hat der Landesvorstand der Architektenkammer Baden-Württemberg beschlossen, 10.000 Euro für die Sanierung der Multihalle in Mannheim beizusteuern. Er unterstützt damit die Initiative der Mannheimer Architektenschaft und reagiert auf den Beschluss des Gemeinderats vom Tag zuvor.
Pressemitteilung vom 15. Juni 2016
Das Dach der Mannheimer Multihalle ist bis heute die größte freitragende Holzgitterschalenkonstruktion der Welt. Mit einem Förderverein, einer Kampagne und einem Nutzungsworkshop unterstützen die Architektenkammer und die Stadt Mannheim den Erhalt.
Pressemitteilung der Stadt Mannheim vom 24. Oktober 2016